t1Ein ungewöhnlich heftiges Regenunwetter zog in den Nachmittagsstunden des 18.06.2010 über Grafenwörth und traf vor allem die südlichen Ortsteile „Großer Wörth“, „Kleiner Wörth“ und „Hofgartensiedlung“ mit unerwarteter Härte. Ab 16:00 Uhr standen deshalb Einheiten der FF Grafenwörth bis in die Nacht im Dauereinsatz.

Am schwersten traf es das s.g. „Haus der Musik“ im Großen Wörth. Nach einem Wassereinbruch im Keller flutete der Regen das Jugendheim sowie die „Kinderbastelwerkstatt“. Die enormen Wassermengen, begleitet von über das Stiegenhaus eindringenden Schlammmassen zogen die Einrichtung der Kelleretage arg in Mitleidenschaft. Von der Feuerwehr musste zunächst mittels einer Kettensäge der Fußboden geöffnet werden um anschließend zwei Nasssauggeräte mehrere Stunden lang das Wasser und den Schlamm abpumpen zu lassen. Tatkräftige Hilfe kam dabei von den Jugendlichen der Landjugend Grafenwörth, die den Wassereinbruch überhaupt erst entdeckt hatten, von den Bediensteten der Gemeinde Grafenwörth und einigen Privatpersonen, die sich freiwillig an dieser Einsatzstelle engagierten. Nachdem nach weiteren Regengüssen dann auch der Strom ausfiel wurde außerdem ein Notstromerzeuger vom Rüstlöschfahrzeug beigestellt um den Pumpbetrieb aufrechterhalten zu können.

Aber auch einige Privatpersonen baten die Kameraden der FF Grafenwörth um Hilfe. In einem Haus im Großen Wörth wurde aus noch ungeklärter Ursache der Keller ca. 20cm hoch mit Wasser und Schlamm geflutet. Auch hier kam ein Nasssauggerät und außerdem eine Unterwasserpumpe zum Einsatz. Neben diversen kleineren Hilfeleistungen (u.a. die Beistellung einer Unterwasserpumpe zur Verteidigung eines Pelletsbunkers) ist noch die zweimalige Überflutung der Straße samt Gehsteigen im Großen Wörth zu bemerken. Hier musste gleich zweimal innerhalb weniger Stunden ein Trupp mit einer Unterwasserpumpe eingesetzt werden um die Straße befahrbar zu halten, außerdem wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet.

Erschwerend kam hinzu, dass kurz vor den niedergehenden Unwettern die Feuerwehrjugend mit dem Kommando- und dem Versorgungsfahrzeug zu einem Zeltlager aufgebrochen war, wodurch diese Ressourcen für den Einsatz nicht zur Verfügung standen. Wieder einmal bewährten sich jedoch die Einsatz-Rollcontainer – so konnten die Kameraden das Einsatzgerät schnell per Hand von einer Einsatzstelle zur nächsten verlegen. Auch eine ausgeliehene Schiebtruhe leistete gute Dienste beim Gerätetransport.

Nach dem Einrücken ins Feuerwehrhaus wurden noch die eingesetzten Schläuche und Geräte gereinigt und das Rüstlöschfahrzeug sowie die Rollcontainer wieder aufgerüstet. Um 21:45 Uhr wurden die Aufräumarbeiten dann offiziell beendet und eine Nachbesprechung bei einer Pizza im Cafe Siegl durchgeführt.

Bei insgesamt 9 Einsätzen waren 7 Mitglieder mit dem Rüstlöschfahrzeug und zusätzlich dem „Auspumpcontainer“ und einem fahrbaren Stromerzeuger eingesetzt. Teilweise wurden auch Privatfahrzeuge von FF-Mitgliedern zur Erkundung eingesetzt.
Foto & Text: LM Manfred Ploiner