Übung „Absturzsicherung“ bei Feuerwehr Grafenwörth

Ein nicht alltägliches Szenario stand am 29.08.2015 am Übungsplan des 2. Zugs der Feuerwehr Grafenwörth: Gemeinsam mit der Ortungsgruppe des Sprengdienstes der Feuerwehr Krems/Donau hatte LM Sabine Steinkellner eine Ausbildung zum Thema "Sicherung in absturzgefährdeten Bereichen" auf die Beine gestellt.

Die Region rund um Grafenwörth ist zwar nicht für ihre hohen Berge und tiefen Schluchten bekannt, lebensgefährliche Abstürze sind bei Feuerwehreinsätzen aber dennoch durchaus realistisch: Silos, Industrieanlagen, steile Waldböschungen und Flachdächer bergen eine Menge Gefahrenpotenzial und obendrein kommen die Mitglieder der Feuerwehr Grafenwörth auch im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes in ganz Niederösterreich zum Einsatz (wie bei der Schneedruckkatastrophe 2009).
Pünktlich um 07:30 Uhr starteten HBI Roland Kormesser, FT Ing. Dominik Kormesser und ASB Markus Fasching von der Feuerwehr Krems den Übungstag mit einer praktischen Demonstration, was bei einem Absturz mit dem menschlichen Körper (dargestellt durch eine Holzpuppe) passieren kann. Anschließend folgten ein kurzer Vortrag über die Grundsätze der Absturzsicherung und dann noch eine kurze Einheit Gerätekunde im Grafenwörther Feuerwehrhaus.
Um der Ausbildung den nötigen Praxisbezug zu verleihen wurde der Übungsort sodann in den Feuersbrunner Wald verlegt. Dort wurden die Grafenwörther Feuerwehrleute in die grundlegenden Techniken zur Selbstsicherung eingeführt und konnten auch gleich verschiedene Versionen mit verschiedenen Hilfsmitteln an einer steilen Böschung ausprobieren, weiters wurde ein s.g. Seilgeländer vorgezeigt, welches sehr praktisch zum Absichern langer Absturzkanten ist.
Zum Abschluss mussten die Übungsteilnehmer einen Verletzten retten, dargestellt von einer Übungspuppe, welche an einer tiefen Absturzkante zum Liegen gekommen war. Nach dem mühsamen Aufstieg mit den Gerätschaften zur Menschenrettung, errichteten die Teilnehmer ein Seilgeländer und verluden die Übungspuppe auf eine Korbschleiftrage - dabei stets von den Kameraden gegen Absturz gesichert. Letzte Herausforderung war dann, die Korbschleiftrage über eine steile Böschung ca. 20m weit "ins Tal" zu bringen.
Zurück im Feuerwehrhaus fand dann bei einem köstlichen Gulasch von Gerlinde Steinkellner die gemeinsame Nachbesprechung statt, eine weitere Ausbildung in diesem sehr spannenden Aufgabengebiet soll auf Wunsch der Übungsteilnehmer im Frühjahr 2016 durchgeführt werden. Zum Dank für die hervorragende Ausbildung durch die Feuerwehr Krems, überreichte die Feuerwehr Grafenwörth außerdem noch mehrere Flaschen Wein - aus eben jenem Anbaugebiet, wo noch eine Stunde zuvor fleißig geübt wurde.
Foto&Text: Ing. Manfred Ploiner, V; FF Grafenwörth